Chagall-Fenster in Mainz
Über 200.000 Leute besuchen jährlich in die Stephanskirche in Mainz um die Glasmalerei-Fenster von Künstler Marc Chagall zu sehen. Die Fenster sind relativ neu in der jahrhundartalten Kirche. Die Architektur der Kirche kommt aus den 1300er, aber im Zweiten Weltkreig wurde die Kirche von Luftangriffen auf Mainz beschädigt.
Nach dem Zweiten Weltkreig dauerten Restaurationen für viele Jahre. Im Jahr 1973 beauftragte der Pfarrer Klaus Mayer den jüdischer Künstler Marc Chagall die Fenster zu machen. Er wollte, dass die Fenster ein Symbol Versöhnung zwischen Deutschland und den Juden sein würde. Die Kirche sollte als eine Kirche des Friedens neu gestaltet werden. Chagall lehnte das Angebot ab. Der 86 Jahre alte Künstler kannte die Nazis genau. Chagalls Kunst wurde vor Hitlers Aufstieg in Deutschland popular. Seine Gemälde wurden zerstört, weil die Nazis moderne und jüdische Kunst nicht ablehnten. Er wohnte auch in Frankreich als Deutschland angriff. Als er von der Diskriminierung gegen Juden im besetzten Frankreich erfuhr, war es zu spät zu fliehen. Er und seine Frau konnten flüchten, weil der amerikanische Vizekonsul in Marseille Künstler und Intellektuellen mit gefälschen Visa nach Amerika zu fleihen. Nach dem Krieg, kam Chagall nach Frankreich zurück. Er hatte Deutschland nicht vergeben. 1978 überzeugte Pfarrer Mayer Chagall die Fenster zu machen. Chagall dachte, dass das Projekt seine vom Krieg verurschten seelischen Verletzungen heilen könnte und ein Symbol der Versöhnung und Verbundenheit zwischen Deutschland und Frankreich, zwischen Deutschland und Juden und zwischen Christen und Juden sein würde.
Die Fenster in der Kirche sind bunt mit Chagalls charakteristischen blauem Hintergrund (so charakteristisch, dass Gerüchten zufolge, niemand schafft, die Farbe nachzuahmen). Sie stellen Szenen aus der Bibel, insbesondere Szenen aus dem Alten Testament, die den Zusammenhang zwischen Christenheit und Judentum zeigen. Die Szenen sind in seinem modernen Stil entworfen.
Chagall wurde ursprünglich nur für die Apsis beauftragt, aber er bot an andere Fenster in der Kirche zu bearbeiten. Die Fenster wurden sein letztes Werk bevor er 1985 starb. Er vollendete neun Fenster für die Kirche, aber vor seinem Tod gab er sein Freund und Glasmalereimeister Charles Marq Anweisungen für die restlichen 19 Fenster. Marq zufolge sind seine Fenster bewusst weniger verziert.
Heute kann man in der Kirche eine Tour machen und die Fenster sehen. Mehrmals im Monat hält Pfarrer Mayer Vorlesungen in der Kirche über die Fenster.
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